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Über die Route

Kulinarische Vielfalt

25. Juni 2017

Geschmäcke aus ganz Europa, also über die kulinarische Vielfalt

Im Welttourismus werden kulinarische Reisen zu einem immer beliebteren Trend. Wird er sich auch in Polen durchsetzen? Es bleibt abzuwarten. Der Östliche Radweg Green Velo, der einige der kulturell originellsten Regionen des Landes durchquert, dürfte in dieser Hinsicht zu einem sehr interessanten Angebot werden.


Das Marschland, das Ermland und Masuren locken Touristen nicht nur mit ihren schönen Landschaften, sondern auch mit einer interessanten Küche an, die voll von Aromen und Düften aus verschiedenen kulinarischen Traditionen ist. Von Elbląg nach Gołdap haben wir es mit Gebieten zu tun, wo sich polnische, litauische, russische, deutsche und ukrainische Küchen miteinander vermischten. Zum Schutz und zur Förderung der lokalen Geschmäcke wurde die Woiwodschaft Ermland-Masuren im Jahr 2005 Mitglied des Europäischen Netzwerks für regionales kulinarisches Erbe, wodurch sie Lizenzen für ihre geschützte Marke „Kulturerbe – Ermland, Masuren und Weichselland“ (Dziedzictwo Kulinarne – Warmia, Mazury i Powiśle) ausstellen kann. Unternehmer, die sich um diese Marke bewerben, müssen sehr strenge Bedingungen erfüllen. Das Hauptkriterium ist, dass bei der Produktherstellung keine industriell erzeugten Stoffe verwendet werden. Eingesetzt werden dürfen nur solche, die von lokalen Produzenten stammen und lokale kulinarische Traditionen pflegen und fördern.

Kulinarisch ebenso interessant ist die Region Podlachien, in der sich polnische, tatarische, litauische, weißrussische und jüdische Küchen vermischt haben, jede dieser Küchen allein ist schon etwas Besonderes. Wer möchte nicht, der schon hier verweilt, die berühmten Kartoffelklöße (kartacze) mit leckerer Füllung aus Fleisch und Zwiebeln oder den tatarischen Pierekaczewnik mit süßer Füllung oder Fleischfüllung, der in Kruszyniany serviert wird, kosten? Wer würde auf eine Show freiwillig verzichten, bei der die traditionelle Backmethode des Baumkuchens gezeigt wird? Wer möchte keine ländlichen Hütten besuchen, in denen Hausfrauen Sauerteigbrot backen oder köstliche Kolatschen (korowaje) zaubern, die mit Vögeln und Hasen aus Weizen geschmückt werden, oder traditionelle Napfkuchen oder Kartoffelwurst (kiszka ziemniaczana) servieren? Natürlich können bei der kulinarischen Verkostung der essentiellsten Speisen der Region der hiesige Käse und die Liköre von hier nicht ausgelassen werden – es sind nämlich echte Leckereien!

Das Land um Lublin lockt auch mit zahlreichen Geschmäckern an. Als erste auf den Tisch kommen die Buchweizen oder Hirse-Pirogen aus Biłgoraj – eine leckere regionale Spezialität, die traditionell aus herzhaftem Buchweizen und Kartoffeln unter Zugabe von Sahne und Fett zubereitet wird. Als Zweiter stellt sich der Zwiebelkuchen (cebularz) an, der ursprünglich aus der jüdischen Küche stammte – es ist eine Art Weizenkuchen mit einer dicken Zwiebel- und Mohnschicht. Schließlich kommt der Lubliner Forszmak auf den Tisch, eine gulaschartige Speise aus verschiedenen Fleischsorten mit eingelegten Gurken, Paprika und Tomaten. Zahlreiche Ferienbauernhäuser sind ein Ort, wo Sie traditionellen Bauernkäse, richtiges Landbrot, wunderbaren Honig und hiesige Liköre verkosten können.

 

Natürlich mangelt es im Karpatenvorland nicht an lokalen Köstlichkeiten. Denn schließlich trafen hier seit Jahrhunderten die polnische, ukrainische und jüdische Kultur aufeinander, in größeren Zentren, wie Przemyśl, kam auch die armenische Kultur hinzu. Nirgendwo sonst sind so viele Elemente des ruthenischen Erbes (der Ukrainer, der Lemker und Bojken) zu sehen, wie im Przemyskie-Vorgebirge (Pogórze Przemyskie), in den Bieszczady und in den Niederen Beskiden (Beskid Niski). Seit vielen Jahren wird in der Woiwodschaft Karpatenvorland eine Reihe von kulinarischen Veranstaltungen organisiert, bei denen für lokale Spezialitäten Werbung gemacht wird. Unter den leckeren regionalen Festspielen können u. a. das Festival der Geschmäcker im Karpatenvorland in Górno, das Brotfest in Dźwiniacz Dolny, Krzeszowskie Powidlaki in Krzeszów oder das Internationale Festival der Lebensmittel und Bio-Produkte „Ekogala“ in Rzeszów genannt werden. Die Fülle der kulinarischen Schätze kann durch die Tatsache bezeugt werden, dass sich die Woiwodschaft Karpatenvorland auf der vom Ministerium erstellten Liste der traditionellen Produkte mit ihren 165 Produkten als der absolute Spitzenreiter erwiesen hat.

Schließlich die letzte Woiwodschaft auf dem Östlichen Radweg Green Velo: Heiligkreuz, das auch zum Europäischen Netzwerk für traditionelles kulinarisches Erbe gehört. Wir finden hier interessante kulinarische Anregungen, die von der polnischen bis zur jüdischen Tradition reichen. Es gibt also Dzionie Rakowskie – ein Gericht, das seine Wurzeln in der jüdischen Küche hat und das an Leberwurst oder Blutwurst erinnert, aber aus Gänsefleisch hergestellt wird. Es gibt auch Pipki Gęsie, das aus Gänsemagen gemacht wird, Parzybroda Chłopska – eine Kohlsuppe mit Süßkartoffeln und eine andere sehr nahrhafte Suppe – die Zalewajka Świętokrzyska. Heiligkreuz ist auch ein Gemüse- und Obstparadies, das u. a. für Äpfel aus Sandomierz  und Pflaumen aus Szydłowiec berühmt ist.

 

Rozwój Polski Wschodniej Europejski Fundusz Rozwoju Regionalnego

Projekt współfinansowany przez Unię Europejską ze środków Europejskiego Funduszu Rozwoju Regionalnego w ramach Programu Operacyjnego Rozwój Polski Wschodniej 2007-2013