Green Velo

Sandomierz gehört zu den schönsten und ältesten Städten Polens. Sie besitzt über 120 Baudenkmäler aus verschiedenen Epochen, eine Altstadt mit mittelalterlichem städtebaulichen Grundriss und einem (im Kern gotischen) Renaissance-Rathaus.

Bei einem Besuch der Stadt sollte man unbedingt eines der ältesten romanischen Backsteinbauwerke Polens, die Jakobskirche, besichtigen, außerdem die Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert, das Königsschloss (Bezirksmuseum), das Długosz-Haus (Diözesanmuseum) und das Collegium Gostomianum aus dem 17. Jahrhundert. Es lohnt sich, den Opatówer Turm zu besteigen, die Unterirdische Besichtigungsstrecke zu erkunden und eine Schifffahrt auf der Weichsel zu unternehmen.

Man kann aber auch dem Beispiel von Pater Mateusz aus der beliebten polnischen Fernsehserie folgen und die Stadt mit dem Zweirad erkunden. Dabei kann man die Góry Pieprzowe („Pfefferberge“), die Flusslandschaft an der Weichsel, die unzähligen Obstgärten und die zahlreichen in den hiesigen Lößböden entstandenen Hohlwege (zum Beispiel den Hohlweg der Königin Hedwig) bewundern und viele interessante Baudenkmäler in den größeren und kleineren Ortschaften des Umlandes entdecken.

Die Gegend von Sandomierz gehörte zu den größten Obstanbaugebieten in Polen. Hier befinden sich über 20 000 ha Apfelgärten, 1400 ha Zwetschgengärten und jeweils ca. 600 ha Aprikosen-, Pfirsich- und Süßkirschgärten. Ihre Besonderheit verdankt die Region einem spezifischen Mikroklima, das bewirkt, dass die Vegetationszeit hier länger dauert als andernorts in Polen. Wenn man etwa auf dem Fernradweg Green Velo von Sandomierz nach Ujazd radelt, kann man die ganze Zeit schöne Landschaften bewundern, die keineswegs den Vergleich mit den Weingärten Südeuropas scheuen müssen. Am schönsten sind sie jedoch zweifelsohne in der Zeit der Obstblüte!