Green Velo

Der größte Nationalpark Polens schützt ein einzigartiges System aus Sümpfen und Moorlandschaften, die sich entlang der Mäander des Flusses Biebrza erstrecken. Das Land der Sümpfe und Feuchtbiotope, vor Austrocknung und übermäßigem Abbau geschützt, ist heute ein wichtiger Rückzugsort für Wasser- und Sumpfvogelarten sowie für Sumpfpflanzen.

Für die Beobachtung der Vögel dienen mehr als 20 Türme und Aussichtsplattformen, die an den interessantesten Orten des Parks aufgestellt wurden, u. a. in Burzyn, Brzostow, Wierciszew, Osowiec und Grzędy. Im Frühjahr, wenn der Fluss Biebrza über die Ufer tritt, kann man dort Schwärme aus Tausenden Enten, Gänsen, Reihern sichten, aber auch Kampfläufer, von denen jeder Vogel eine andere Federfarbe hat. Der Kampfläufer ist auch der Vorzeigevogel des Parks, eine von mehr als 270 Arten, die hier leben. Die Natur von Biebrza lässt sich sehr gut auf der Zarenstraße beobachten, einem Trakt, der entlang des

Biebrza-Tales verläuft und um die Wende des 19. und 20. Jh. erbaut wurde, um drei Festungen - Osowiec, Łomża und Grodno miteinander zu verbinden. Von dort aus kann man nach Tieren Ausschau halten, die im Park leben. Vorbei spazierende Elche sind dabei keine Seltenheit. An der Zarenstraße beginnt der Wanderweg Lange Lücke, der über einen über den Sümpfen von Biebrza aufgehängten Holzsteg verläuft. In der Nähe des Weges befindet sich ein Aussichtsturm, an dem jedes Jahr die größte Veranstaltung des Parks, die Heuernte von Biebrza, stattfindet.

Die Geheimnisse des Biebrza-Nationalparks kann man auf unterschiedliche Weise entdecken. Eine Möglichkeit, sein Wissen über den Park zu vertiefen, bilden die Lernwanderwege. „Wald griffbereit”„Barwik”, „Biały Grąd”, „Um das Fort IV der Festung Osowiec” – sind nur einige davon. Das Bildungsangebot vervollständigen Präsentationen über die Flora und Fauna von Biebrza, Fotoausstellungen sowie Lernveranstaltungen im Sitz des Parks – dem Zentrum für Bildung und Verwaltung des Biebrza-Nationalparks in Osowiec. Es lohnt sich auch, die Sümpfe von Biebrza aus verschiedenen Perspektiven zu erkunden: zu Pferd, mit dem Fahrrad, mit Kajak oder zu Fuß. Die Sümpfe ziehen an, besonders jene von Biebrza und jeder, der hier den Kopf verliert, wird im Polnischen als „biebrznięty” bezeichnet.