Green Velo

Diese Tour beginnt nahe der südlichen Stadtgrenze von Elbląg am Pumpwerk in Raczki Elbląskie. Ganz in der Nähe dieser Stelle, direkt neben der Hauptstraße des Ortes befindet sich Polens niedrigste natürliche Depression (1,8 m u. NN). In der Umgebung lassen sich Punkte finden, die noch niedriger liegen, aber diese sind durch menschliche Tätigkeit – das Torfstechen – entstanden.

Die Route verläuft durch die Ebene des Elbinger Werders (Żuławy Elbląskie). Bis heute sind hier Überreste der materiellen Kultur der hiesigen Mennoniten erhalten – einer Volksgrupe, die Mitte des 16. Jahrhunderts aufgrund religiöser Verfolgung ihre Heimat Holland verließ und Schutz in Polen fand. Nachfahren dieser Siedler lebten hier bis 1945.

Die Mennoniten waren freie Bauern und mehrheitlich wohlhabend. Ihre Anwesen bestanden aus einem Wohn- und einem Wirtschaftsbereich und die Häuser der reichsten Landwirte waren oft mit einem hölzernen Bogengang vor dem Eingang oder der Frontfassade versehen.

Für Technikliebhaber interessant sind die zahlreichen Kanäle und Meliorationsgräben sowie hydrotechnische und wasserbauliche Anlagen, die zum großen Teil von den Mennoniten geschaffen wurden, die aus den ähnlich niedrig gelegenen Feuchtgebieten der heutigen Niederlande stammten.

In den Dörfern Tropy Elbląskie, Jezioro, Rozgart und Markusy befinden sich Mennonitenfriedhöfe, in Jezioro außerdem eine ehemalige Mennonitenkirche aus den Jahren 1898–99 im neugotischen Stil sowie eine ebenfalls neugotische ehemalige evangelische und heute katholische Kirche.

Eine ehemalige Mennonitenkirche steht auch in Rozgart. Heute ist sie ein katholisches Gotteshaus. Bemerkenswert ist der frei stehende, sich nach oben zu verjüngende Glockenturm. Die breite Basis diente der Stabilisierung des Bauwerks auf dem heiklen Untergrund. Auf einem nahe gelegenen Deich befindet sich eines der vielen Pumpwerke des Werders.

Die Tour endet an der Bahnstation in Stare Pole. Von hier aus kann man mit dem Zug nach Malbork (Marienburg) fahren, nach Elbląg zurückkehren oder den Fahrradausflug nach Malbork verlängern.

Variante:
Auf dem „Mennonitenweg“ („Szlak menonitów“) kann man sogar bis nach Danzig gelangen. Die knapp 200 km lange Strecke lässt sich in mehrere Tagesetappen aufteilen.

Fahrbahndecke und Ausschilderung:
MARKIERTE ROUTE
Die Strecke verläuft auf asphaltierten Wegen und deckt sich zur Gänze mit dem Weg der polnischen Gesellschaft für Touristik und Landeskunde PTTK.

Attraktionen unterwegs:
• Niedrigster Punkt Polens in Raczki Elbląskie
• Mennonitenfriedhof in Tropy Elbląskie
• Mennonitenfriedhof in Jezioro
• Mennonitenkirche in Jezioro
• Mariä-Himmelfahrt-Kirche in Jezioro
• Mennonitenkirche in Markusy
• Mennonitenfriedhof in Rozgart
• Peter-und-Paul-Kirche in Rozgart

Kilometerangaben:
• Raczki Elbląskie - 0 km
• Tropy Elbląskie - 4,2 km
• –Żurawiec - 5,8 km
• –Jezioro - 9 km
• –Balewo - 11,2 km
• –Markusy - 13,4 km
• –Różany - 17,8 km
• –Rozgart - 21,6 km
• –Szaleniec - 28,4 km
• Stare Pole - 29,1 km

TI: Punkt für Touristik-Information in Elbląg (Punkt Informacji Turystycznej w Elblągu, ul. Stary Rynek 25, 82-300 Elbląg, Tel.: 55 23 93 377, ielblag@umelblag.pl)