Sprache:

Routensystem

Rote Grenzgebietroute in der Gemeinde Sępopol

Andere Radwege

Distanz (km) Höhe ü. d. M.
Strecke
33.7 km
Zeit der Fahrt
2:40 hh
Für Wen
Für gelegentliche Fahrräder
Schwierigkeitsgrad
Für Fortgeschrittene
Über die Route
der höchste Punkt
59 m
der tiefste Punkt
20 m
Summe der Einfahrten
50 m
Summe der Abfahrten
26 m
verbunden mit Green Velo
Ja
Neigung
0.55 %
Kennzeichnung
Rot
Woiwodschaft
Warmińsko-Mazurskie
Königreich:
Ermland und Umgebung

Die Grenzlandroute ist eine mit roter Farbe gekennzeichnete, etwa 35 Kilometer lange Fahrradroute. Sie läuft in Form einer Schleife von Sępopol über Liski zu den an der Grenze zur Russischen Föderation gelegenen Dörfern Szczurkowo und Ostre Bardo. Diese von der Welt vergessenen Gegend ist einer der abgelegensten Teile Polens. Die Route verläuft fast vollständig auf asphaltierten Wegen, mit gepflasterten Abschnitten und solchen, die mit Platten belegt sind. Sie ist ziemlich schwach gekennzeichnet und besitzt keine touristische Infrastruktur. Sie verläuft hauptsächlich durch offenes Gelände, wodurch sie stark dem Wind ausgesetzt ist.

Allgemeiner Streckenverlauf: Sępopol (0,0 km) - Liski (6,3 km) – Abzweigung vom Radwanderweg Green Velo (9,8 km) - Judyty (13,6 km) - Szczurkowo, Staatsgrenze (17,8 km) - Ostre Bardo (23,9 km) - Stopki (28,2) - Sępopol (33,7 km).

Wegen der Nähe zur Grenze sollte man seinen Ausweis dabeihaben und damit rechnen, dem Grenzschutz zu begegnen. An einigen Stellen entlang der Route wachsen die charakteristischen Büschel der großen „Blumenkohlblüten“ des Bärenklaus – bei dieser giftigen (sogar auf Entfernung) Pflanze sollte man besondere Vorsicht wahren.
In den Ortschaften entlang der Route sind zahlreiche alte Häuser aus Ziegelbau erhalten, die mit Dachschindeln gedeckt sind und verzierte Simse und Friese besitzen. Eine solche Bebauung war für die ganze Region von Ostpreußen im 19. und 20. Jahrhundert typisch. Die bis heute erhaltenen Bauten prägen die für die Dörfer des Ermlands charakteristische Kulturlandschaft. Trotz der Zerstörungen, die von der Roten Armee während der Offensive von 1945 angerichtet wurden sowie des späteren, langjährigen Zerfalls der verlassenen Güter wird die Schönheit der alten Architektur in den letzten Jahren aufs Neue entdeckt. Der Ausflug beginnt und endet in Sępopol – einer Stadt, die an der Schleife des Flusses Łyna gelegen ist, an der Mündung des Flusses Guber in die Łyna. Im 19. Jh. führte die vorauszusehende Notwendigkeit des Baues mehrerer Brücken dazu, dass der Hauptknotenpunkt der Eisenbahn von Ostpreußen im 12 km entfernten Ort Korsze angelegt wurde. Im Jahr 1945 wurde Sępopol zu 80 % zerstört. Von den wichtigeren historischen Bauten ist die gotische Hl.-Erzengel-Michael-Kirche aus dem 14. Jh. mit dem über der Stadt thronenden Turm erhalten, auf dem auf einer Höhe von ca. 60 m eine Aussichtsterrasse zugänglich ist. Im Inneren der Kirche kann man einen barocken Hauptaltar und eine Kanzel aus der ersten Hälfte des 17. Jh. sehen sowie die Grabkapelle der Familie von Kuenheim, der früheren Besitzer des Palastes im benachbarten Ort Judyty. Außerdem befindet sich im Inneren der Kirche eine museale Ausstellung zur Geschichte der Stadt und Region. Neben der Brücke an der Łyna ist ein Fragment des Schutzwalles mit dem Stadtwappen erhalten. Ein interessantes Objekt ist auch der bis heute genutzte, 1912 im Jugendstil erbaute Wasserturm. Der erste Abschnitt der Route führt gemeinsam mit dem Radwanderweg Green Velo zum Dorf Liski. Hier befindet sich ein Pferdegestüt für Trakehner. Um den ausgedehnten Hof stehen Wirtschaftsgebäude sowie der Gutshof des Verwalters der Anlage. Die Geschichte des Gestüts reicht ins Jahr 1740 zurück. Nach dem Krieg wurde in Liski die Tradition der Pferdezucht fortgesetzt, viele Jahre lang befand sich hier das größte Gestüt Polens. Es lohnt sich, die an das Gestüt anliegenden Wohngebäude und die alte Schule zu beachten. Als nächstes verlässt die Route den Radwanderweg Green Velo und führt nach Norden, in Richtung der polnisch-russischen Grenze, über Skitno nach Judyty. Auf dem Gebiet des Dorfes befindet sich eine neoklassizistische Palast- und Parkanlage, die aus dem Jahr 1863 stammt. Das Objekt ist heute in Privatbesitz. Im Jahr 1928 kam in diesem Palast Eberhard von Kuenheim zur Welt, der von den 1970 bis 1993 Vorstandsvorsitzender von BMW war. Aus Judyty verläuft die Route weiter zum an der Grenze gelegenen Dorf Szczurkowo. 1945 wurde das Dorf von der Grenze zur UdSSR geteilt. Auf der russischen Seite verblieben eine Kirche und ein Palast, von denen heute nicht einmal mehr Spuren erhalten sind. Am Dorfrand steht ein Meilenstein – ein Wegzeichen, das über die Entfernung nach Königsberg informiert und das in der ersten Hälfte des 19. Jh. dort aufgestellt wurde. Die Gegend stellt ebenso eine der zahlenmäßig größten Anhäufungen von Storchennestern im Ermland dar. Die Route führt weiter an den Zäunen und Masten des Grenzstreifens entlang nach Ostre Bardo. Dieses ebenfalls direkt an der polnisch-russischen Grenze gelegene Dorf ist zu einem erheblichen Teil von ethnischen Ukrainern bewohnt, die im Jahr 1947 im Rahmen der „Aktion Weichsel“ aus den Bieszczady hierher zwangsumgesiedelt wurden. In Ostre Bardo steht eine spätgotische Kirche aus dem 16. Jh., die heute eine griechisch-katholische Kirche ist.
Im an der Łyna gelegenen Dorf Stopki kann man am Fluss ausruhen, der an diesem Ort ein breites Schwemmland bildet. Dies wird durch einen Rückstau des Dammes des Wasserkraftwerks in Prawdinsk (dem früheren Friedland in Ostpreußen) verursacht, der in den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts gebaut wurde. Dieses größte Wasserkraftwerk an   der Łyna befindet sich auf der russischen Seite. Auf der polnischen Seite sind acht kleinere Kraftwerke am Fluss in Betrieb. Aus Stopki führt die Route über Długa zurück nach Sępopol.

Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke:

  1. Sępopol – historische Gebäude der Stadt, bauliche Struktur
  2. Liski – Pferdegestüt für Trakehner
  3. Judyty – Palastanlage aus dem 19. Jh.
  4. Szczurkowo – Staatsgrenze im Dorfzentrum, zahlreiche Storchennester
  5. Ostre Bardo – griechisch-katholische Kirche
  6. Atmosphäre des „Grenzlandes“

Die gesamte Route ist für Fahrräder mit Taschen bzw. Anhänger befahrbar. Die Strecke führt getrennt vom Fahrzeugverkehr, ausschließlich sichere Fahrradwege über öffentliche Wege, gesonderte Fahrradwege sowie verkehrsbefreite Wege, Feld- und Waldwege und andere.  Die Route dient zur aktiven Erholung.

Startpunkt:

Sępopol, am Friedhof

Endpunkt:

Sępopol, am Friedhof

Drucken
Rozwój Polski Wschodniej Europejski Fundusz Rozwoju Regionalnego

Projekt współfinansowany przez Unię Europejską ze środków Europejskiego Funduszu Rozwoju Regionalnego w ramach Programu Operacyjnego Rozwój Polski Wschodniej 2007-2013